Was unsere Kunden zur Digital Transformation sagen

Die digitale Transformation nach unseren Kunden
Kunden berichten: (von links) Giorgia Fantin, Sandro Rizzetto, Fabio Fossa interviewt von Cristina Lazzati, Direktorin von Mark Up und Gdoweek.

Im Rahmen des Digital Day, dem EOS Solutions-Kundenevent, fragten wir unsere Kunden, welche Vision und Vorstellung sie vom digitalen Wandel hätten. Geantwortet haben Giorgia Fantin, IT Manager von Interpolimeri, Fabio Fossa, IT Manager von Colussi, und Sandro Rizzetto, CIO von Microgate.

Giorgia Fantin, IT Manager - Interpolimeri

Wie definieren Sie Digital Transformation und wie nehmen Sie sie wahr?

Für Interpolimeri ist Digital Transformation synonym mit Beschleunigung. Wir sind ein Unternehmen, das Polymere vertreibt, wir kaufen, um wieder zu verkaufen. Wir sind wichtigster europäischer Partner der Produkte von ExxonMobil, LG Chem, A. Schulman, Ineos, Borealis, Ascend, um nur einige zu nennen. Wir beliefern mehr als 2500 Kunden in acht Länder mit mehr als 150.000 Tonnen Plastik. Wir operieren auf einem Markt mit extrem schnellen Rhythmen, die Preise ändern sich ständig, die Margen sind extrem eng. Deshalb nehmen wir Digital Transformation als Möglichkeit wahr, mit schnellen, schlanken Prozessen, die Margen zu verbessern, operative Kosten zu verringern und so unsere Kunden effizienter zu bedienen.

Wie setzen Sie Digital Transformation in Ihrem Unternehmen um? Welche Prozesse wurden digitalisiert?

Der eigentliche digitale Wandel kam schon 2016 dank der Implementierung des Microsoft-ERPs Dynamics NAV (nun Dynamics 365 Business Central), gleichzeitig mit unserem internationalen Wachstum. Nach dem Zukauf eines kleinen Verteilerzentrums bei Barcelona, der Schaffung eines NewCo in Oporto, der Expansion nach Ungarn, Polen, Deutschland, Benelux und Frankreich war es notwendig geworden, die Prozesse zu vereinheitlichen:

Alle Artikel-Stammdaten wurden auf einer einzigen Plattform synchronisiert.

  • Technische Dokumentationen und Lieferanten-Zertifikate wurden auf einer Datenbank vereint, die über Sharepoint zugänglich ist.
  • Tablet- und Smartphone-NAV-Apps erweitern das Vertriebsnetzwerk. Zeit- und ortsunabhängig können so Verkaufsstatistiken, Kundenstammdaten, Artikel oder Kataloge eingesehen werden, um Aufträge und Angebote zu erstellen.
  • Der Einsatz von Power Bi für Business Intelligence, um angesammelte Statistikdaten zu teilen und besser zu verwerten.
  • Wir schöpften die Möglichkeiten von NAV nach unseren Erfordernissen aus. Ziel war eine gut organisierte Projekt-Pipeline, um unsere Stärken den großen Playern zu präsentieren.
  • Alle Anwender kommunizieren über Skype for Business für schnellere und effizientere Zusammenarbeit.
  • Für unsere Logistikpartner schafften wir externe Zugänge. Sie können Lieferungen registrieren und den Lagerbestand jederzeit einsehen.
  • Ein E-Commerce-Projekt gibt unseren Kunden die Möglichkeit, online einzukaufen und Einsicht in historische und aktuelle Rechnungen und Bestellungen zu nehmen.
  • Über eine integrierte Homepage können Kunden technische Dokumentationen herunterladen und das E-Commerce-Portal nutzen.

Welche Pläne gibt es hinsichtlich Digitalisierung für die Zukunft?

Interpolimeri hat einige Digitalisierungsprojekte geplant, die wichtigsten sind die elektronische Fakturierung und die digitale Archivierung der Kauf- und Verkaufsdokumentationen. Dann wollen wir unsere internen Lager digitalisieren und demnächst geht ein E-Commerce-Projekt an den Start, mit dem unsere Kunden online bestellen können, Einsicht in ihre Rechnungen und Bestellungen haben und Dokumentationen herunterladen können.

Fabio Fossa, IT Manager - Colussi

Wie definieren Sie Digital Transformation und wie nehmen Sie sie wahr?

Digital Transformation ist die Gesamtheit der Aktionen, die unsere betrieblichen Prozesse vereinfacht, verbessert und neu modelliert. Die Möglichkeiten ergeben sich durch bessere technische Lösungen mit immer ausgefeilteren Systemen, die immer mehr integrieren: Automatisierung, IoT, Virtualisierung usw...

Wir sind uns zweier wichtiger Aspekte bewusst. Der erste: Digitalisierung ist nicht gleichzusetzen mit dem Einsatz neuester Technologie. Technologien müssen als Instrumente gesehen werden. Sie dürfen nicht mit dem Zweck, dem sie dienen, verwechselt werden. Das Ziel ist demnach nicht die Informatisierung sondern die Veränderung der Prozesse, um sie effizienter zu gestalten, Kosten zu senken und die Operativität zu verbessern.

Der zweite Aspekt ist die Einsicht, dass Technologie alleine keinen gelungenen Wandel bringt, es gibt weitere Akteure und verschiedene Hindernisse.

Wie setzen Sie Digital Transformation in Ihrem Unternehmen um? Welche Prozesse wurden digitalisiert?

Wir haben die Digital Transformation wie einen echten Parcours geplant mit einer mittel- bis langfristigen Vision.

Zunächst versuchten wir alle versteckten Prozesse aufzuspüren und den Ist-Zustand kritisch zu analysieren. Die Frage war: Wohin wollen wir? Aber auch: Wo standen wir bisher?

Wir stellten fest, dass die IT-Architektur Lücken hatte, aber auch keine solide Basis, um die fehlenden Module zu ergänzen. Deshalb entschieden wir uns für eine auf fünf Jahre angelegte Roadmap mit dem Ziel, alle Prozesse zu vereinfachen und zu verbessern.

Das neue Projekt wird von einigen Säulen gestützt, das ERP ist mit Sicherheit der Kern und die wichtigste Säule und somit auch der Ausgangspunkt der Neuerungen.

Welche Pläne gibt es hinsichtlich Digitalisierung für die Zukunft?

Wie schon angekündigt, ist unser Plan, den Parcours erfolgreich zu beenden. Das heißt nicht, dass die Roadmap starr und unbeweglich ist, wohl aber das Ziel: Vereinfachung und Effizienzsteigerung.

In festen Zeitabständen stellen wir den Fortschritt fest, analysieren aber auch neue Notwendigkeiten und Möglichkeiten.

Aktuell arbeiten wir an den Vertriebsprozessen, die in NAV integriert werden. Außerdem geht es um ein integriertes einzigartiges MES-System für unsere Produktionsstandorte.

Die nächsten Schritte sehen Eingriffe in die Bereiche Demand Planning und Produktionsprogrammierung vor.

Sandro Rizzetto, CIO - Microgate

Wie definieren Sie Digital Transformation und wie nehmen Sie sie wahr?

Digital Transformation ist Teil der DNA von Microgate. Wir haben analoge Wetterdaten in drahtlose Bits verwandelt. Mit adaptiver Optik haben wir dank DSP nach jahrzehntelanger Entwicklungsarbeit eine Nische für unsere weltweite Marktführerschaft gefunden.

Digital Transformation bedeutet natürlich Effizienz- und Qualitätsverbesserung, weniger Fehler und mehr Zufriedenheit mit der täglichen Arbeit. Auch weil es schwierig ist qualifiziertes Personal vor Ort zu finden (wir suchen Ingenieure der Luft- und Raumfahrtechnik, Physiker, Mathematiker und Senior Entwickler), haben wir heute keine Bedenken mehr, Kandidaten einzustellen, die von außerhalb arbeiten. Tatsächlich arbeiten jetzt schon viele Mitarbeiter via Cloud, VPN und andere schnelle Verbindungen und sind nur ein bis zwei Mal pro Woche direkt vor Ort.

Wie setzen Sie Digital Transformation in Ihrem Unternehmen um? Welche Prozesse wurden digitalisiert?

Bis 2015 bestand unsere IT-Umgebung aus der klassischen Buchhaltungs- und Lagersoftware. Im Laufe der Jahre kam eine Reihe von maßgeschneiderten Zusatzmodulen hinzu. Zuerst schickten wir unseren Blade-Server in Pension und verlagerten die gesamte Hardware in die Cloud eines Partners, mit dem wir glücklicherweise über eine 1Gbit/s-Glasfaserleitung verbunden sind. Seit drei Jahren sind wir eine komplett serverlose Firma, was die Hardware anbelangt.

Neben den klassischen Servern (Domain, Fileserver, SQL, Web) implementierten wir eine Hybridcloud für E-Mail und Zusammenarbeit, Dokumentenmanagement und Unified Communication (Switchboard, Telefonie, Videokonferenzen und Collaboration). Der große Wandel kam allerdings, nachdem wir uns nach langer Suche endlich für Dynamics NAV entschieden hatten, um in einem einzigen ERP alle Bereiche zusammenzuführen. Wir sind ein Unternehmen mit einem zweigleisigen Geschäftsmodell (langfristige Auftragsprojekte und klassische Produktion/Verkauf von Produkten), daher profitieren wir von fast allen NAV-Modulen: Finanzen natürlich, dann alle Vertriebsprozesse, vom Erstkontakt über Angebot, Bestellung bis hin zu Gewährleistung und Service. Der Produktionsbereich erfordert sorgfältige Planung, weil die langen Lieferzeiten für elektronische Komponenten zu berücksichtigen sind. Lagermanagement mit Tablets, Barcode-Reader und Android-App für NAV. Und schließlich das komplett papierlose Qualitätsmodul - wir sind ISO9001 und ISO13485 zertifiziert - und das PSA-Modul für Aufträge.

Unsere 50 Vertriebspartner in 35 Ländern nutzen ein Extranet, das NAV-Daten über das Internet zur Verfügung stellt, während unsere zahlreichen Zulieferer für elektronische Bauteile und Verkabelungen über ein Sharepoint-Portal Zugang zu unseren neuesten Veröffentlichungen, Zeichnungen und Konstruktionsplänen haben, sodass Fehler und veraltete Versionen vermieden werden. Für Business Intelligence nutzen wir Power BI (zusammen mit PowerSuite von EOS), wofür wir Dutzende von Dashboards erstellt haben, die in den einzelnen Abteilungen (Vertrieb, Einkauf, Controlling usw.) sehr beliebt sind, weil sie einfach zu handhaben sind.

Welche Pläne gibt es hinsichtlich Digitalisierung für die Zukunft?

Wir gehörten zu den ersten, die einen Vertrag für elektronische Fakturierung und digitale Archivierung mit EOS unterzeichnet haben. Ich glaube, das ist eine jener "Pflichten”, die einen zu einer Anstrengung zwingen, die dann aber mit erhöhter Effizienz zurückgezahlt wird. Gerade für das Beschaffungsmanagement erwarte ich mir viel Zeitersparnis. Endlich keine Lieferantenrechnungen mehr scannen!

Unser neues Headquarter wurde von 1.000 m² auf 5.000 m² Arbeitsfläche erweitert, die sich auf fünf Stockwerke verteilt. Wir haben sehr viele Prozesse erneuert und digitalisiert, auch dank der Innovationsschübe der Industrie 4.0. Verschiedene Aspekte der Produktion wurden vernetzt und integriert: Testlabor, CNC-Maschinen, Gabelstapler mit integriertem Tablet.

2019 wird die MicrogateCloud (zusammen mit der Microgate Universal App) gestartet: Das ist eine Speicherlösung für unsere Kunden. Hier können sie Daten ihrer Patienten und Sportler speichern, analysieren und teilen.

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Beispiele von Unternehmen, die erfolgreich den digitalen Wandel meistern, finden Sie bei unseren Kundenreferenzen...

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